
Wann erwacht der Teich aus dem Winterschlaf?
Eine bewährte Faustregel besagt, dass die Teichpflege beginnen kann, wenn die Wassertemperatur dauerhaft 10 Grad erreicht hat. Auch wenn der Frühling lockt, sollte man sich vorher noch zurückhalten, um die Winterruhe der im und am Teich lebenden Tiere nicht zu stören.
Ein ungewöhnlich milder Winter mit langen Wärmephasen kann die Winterruhe von Teichbewohnern jedoch beeinflussen. Es kann notwendig werden schon früher wieder mit der Teichpflege zu beginnen.
Milde Winter und ihre Auswirkungen auf Winterruhe und Teichpflege
Normalerweise verfallen Fische wie Koi oder Goldfische bei niedrigen Temperaturen in eine Kältestarre. Bleibt es jedoch über längere Zeit vergleichsweise mild, können Fische phasenweise aktiver bleiben. Sie atmen dann langsamer als im Sommer, aber ohne vollständig in die Winterstarre zu verfallen. Das kann dazu führen, dass sie zwischendurch nach Nahrung suchen oder sich häufiger bewegen, was Energie kostet und im Frühjahr zu einem geschwächten Zustand führen kann.
Auch Amphibien wie Frösche, Kröten und Molche reagieren empfindlich auf milde Winter: Sie überwintern häufig im Schlamm oder unter Pflanzenresten. Wenn die Temperaturen nicht lange genug niedrig bleiben, können sie zwischenzeitlich erwachen und ihren Ruheplatz wechseln. Diese unnötigen Bewegungen sind kräftezehrend und können sich auf ihre Fortpflanzung im Frühjahr auswirken.
Teichbesitzer sollten daher nach einem besonders milden Winter aufmerksam beobachten, wie ihre Tiere auf die ersten wärmeren Frühlingstage reagieren.
Ein guter Weg, um den richtigen Zeitpunkt zu erkennen, ist die aufmerksame Beobachtung des Teichs. Wer sich immer wieder für eine halbe Stunde an den Teich setzt und das Geschehen verfolgt, tut nicht nur seiner Seele etwas Gutes, sondern entwickelt auch ein besseres Verständnis für das natürliche Gleichgewicht des Wassergartens.
Anzeichen für den Frühling im Teich
Aktive Fische
Im Winter sind Fische kaum aktiv und verbleiben meist am Grund des Teichs. Sobald die Temperaturen steigen, beginnen sie wieder zu schwimmen, sich in sonnigen Bereichen aufzuhalten oder nach Nahrung zu suchen.
Wachstum von Wasserpflanzen
Pflanzen wie Wasserpest, Hornblatt oder Wasserlinsen zeigen frische Triebe und beginnen sichtbar zu wachsen. Auch Uferpflanzen wie die Sumpfdotterblume können bereits erste Blätter ausbilden.
Bläschenbildung im Wasser
Mit steigenden Temperaturen steigt auch die Aktivität von Mikroorganismen und Wasserpflanzen. Kleine Gasbläschen an Blättern oder auf der Wasseroberfläche können auf verstärkte Sauerstoffproduktion hindeuten.
Insekten und Amphibien kehren zurück
Die ersten Wasserläufer erscheinen auf der Oberfläche, Libellenlarven werden aktiver, und auch Frösche oder Molche können sich wieder im oder am Teich zeigen.
Erste Algenbildung
Da Algen zu den frühesten Organismen zählen, die auf die steigenden Temperaturen reagieren, kann sich eine leichte Algenblüte zeigen. Dies ist zunächst kein Grund zur Sorge, sondern ein natürlicher Frühjahrsprozess, der sich wieder regelt, wenn die anderen Wasserpflanzen den Vorsprung der Algen aufholen.
Der richtige Zeitpunkt für die Frühjahrspflege
Sobald mehrere dieser Zeichen erkennbar sind, kann mit ersten Pflegemaßnahmen begonnen werden. Dazu gehört das Entfernen abgestorbener Pflanzenteile, die Kontrolle und Reinigung von Pumpen und Filtern sowie das Zurückschneiden von Uferpflanzen. Wichtig ist jedoch, den Teich nicht zu früh oder zu intensiv zu bearbeiten, um das natürliche Erwachen nicht zu stören.
Durch geduldige Beobachtung und gezielte Eingriffe lässt sich der Frühling im Teich in vollen Zügen genießen und fördert ein gesundes Ökosystem für die kommende Saison.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de