Hautpigmentierung Carinotetraeodon travancoricus
Nachdem mein erster Artikel über die Zwergkugelfische auf viel Interesse stie?? will ich diese Kategorie mit einem neuen Thema fortsetzen und sich mit der Färbung der Haut beschäftigen. Kugelfische besitzen eine widerstandsfähige lederartige Haut, welche nicht mit Schuppen bedeckt ist. Die Schuppen haben sich im Verlauf der Evolution zu kleinen Stacheln und Widerhacken zurückgebildet. Die Färbung der Haut kann sich ähnlich wie beim Chamäleon von Umgebung und Situation verändern, wobei die hier zugrunde legenden biologischen Prozesse identisch sind. Jedoch kommt es auch während der Entwicklung vom Jungfisch zum geschlechtsreifen Tier zu Farbveränderungen. Da ich zwei Zwergkugelfische nun schon über 2 Monate pflege und die Tiere sich nun im geschlechtsreifen Alter befinden, habe ich ein paar Bilder zusammengefasst, welche mögliche Veränderungen der Hautpigmentierung belegen sollen.
Betrachtet man zuerst die Bilder vom männlichen Tier (Link) so erkennt man, dass die Färbung trotz Wachstum sich nur geringfügig geändert hat. Die Zeichnung der Flecken war bereits zu Beginn "neblig verschwommen" (Bild oben links) jedoch unterscheiden sich die Grö??e und die Form der Flecken voneinander auf den verschiedenen Bildern. Die Ursache hierin scheint durch die jeweilige Situation bestimmt zu sein. Je nach dem Befinden des Männchens werden Pigmentzellen durch Muskelkontraktionen vergrö??ert oder verkleinert. In stressigeren Situationen (Bild oben rechts) und beim Schlafen (Bild unten links) scheinen die Flecken grö??er zu sein als in stressfreien Situationen (Bild unten rechts). Diese Beurteilung ist natürlich aufgrund der wenigen Bilder und der Schwierigkeit der Beurteilung der Situation sehr subjektiv, konnte aber mehrfach z.B. beim Wasserwechsel beobachtet werden. Die grö??te Veränderung zwischen einem jungen und einem adulten Männchen ist die Bildung und Verdunkelung des Kammstreifens auf der Bauchunterseite (link). Auch die Färbung des Bauches scheint situationsabhängig zu sein und ist im Allgemeinen dunkler und gelblicher als beim Weibchen. Eine altersabhängige Veränderung konnte hier nicht beobachtet werden.
Beim Weibchen sind die Unterschiede ausgeprägter (link). Betrachtet man zunächst die alterabhängige Veränderung der Hautfarbe so erkennt man, dass in den ersten Wochen die Flecken dunkler wurden und im Laufe der Zeit deutlicher von der Untergrundfärbung abgrenzten (Bild oben links und Mitte). Mit zunehmenden Alter wurde auch die zu Beginn stechend gelbe Färbung dunkler und matter, was wohl auf das Erreichen der Geschlechtsreife zurückzuführen ist (Bild oben rechts). Jedoch ist die Helligkeit auch stimmungsabhängig und kann im gestressten Zustand (Bild unten Mitte und link) oder während der Nachtruhe (Bild unten rechts) noch deutlich dunkler ausfallen als im nahezu stressfreiem Zustand (Bild unten links). Besonders die Nachtfärbung ist hier sehr auffällig und geht schon sehr stark ins bräunliche. Bislang konnte leider noch kein Paarungsverhalten und eine dadurch mögliche Pigmentänderung beobachtet werden.