Die Brennnessel - Unkraut oder Nutzpflanze?
Sie wächst fast überall auf der Welt und ist uns, oft aus Kindertagen, als ziemlich schmerzhaft bekannt: Die Brennnessel (Urtica). Ihr kleinen Brennhaare brechen schon bei leichter Berührung ab und geben eine Flüssigkeit frei, die erst einen stechenden Schmerz, danach Rötungen und juckende Pusteln auf der Haut verursacht. Der Pflanze dient dies als Abwehrmechanismus gegen Fressfeinde und ist für Menschen in der Regel ungefährlich: Das Nesselgift wird schnell abgebaut, die Pusteln und Rötungen verschwinden meist innerhalb weniger Stunden oder Tage.
Aufgrund ihrer Wuchsfreude und starken Ausbreitung wird die Brennnessel häufig als Unkraut betrachtet, kann jedoch auch sehr nützlich sein:
- Die Schmetterlingsarten "Kleiner Fuchs", "Admiral" und das "Tagpfauenauge" sind auf die Brennnessel angewiesen, ihre Raupen ernähren sich von der wehrhaften Pflanze. Wer in einer wilden Ecke des Gartens die Brennnessel wuchern lässt, wird im Sommer mit dem Besuch von zahlreichen Schmetterlingen belohnt.
- Aus den Blättern und Stängeln kann in Form einer Jauche Dünger hergestellt werden. So gestärkte Pflanzen sind weniger empfindlich gegen Pilzerkrankungen und Schädlinge, nehmen diese doch einmal überhand, dann lassen sich Blattläuse durch Besprühen mit der Brennnesselbrühe vertreiben.
- Brennnesselblätter sind gesund und schmackhaft: Neben dem bekannten Brennnesseltee lassen sich auch Salate, Suppen oder Pesto damit zubereiten, auch im gesunden Smoothie sind sie eine beliebte Zutat. Die Brennhaare werden dabei durch Kochen oder Überbrühen vorab zerstört.
Die Brennnessel benötigt einen nähstoffreichen Boden, taucht daher häufig auf dem Komposthaufen auf. Dort, wie auch an allen anderen Standorten, sollte darauf geachtet werden, die Pflanze noch vor dem Blühen zurückzuschneiden, da man die kleinen Samen sonst zusammen mit dem Kompost im ganzen Garten verteilt und schnell mehr Brennnesseln besitzt als geplant.
Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de