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Artentafel - Buccochromis heterotaenia

Artentafel - Buccochromis heterotaenia

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Lebensraum

Buccochromis heterotaenia wird vorwiegend im sehr tiefen sedimentreichen Felsbiotop angetroffen, durchstreift aber auf seinen Wanderungen auch alle möglichen anderen Biotope. Sein typischer Lebensraum ist durch viele grosse flache Felsplateaus charakterisiert, auf welchen sich dicke Sedimentschichten abgelagert haben.

Wassertiefe der Heterotaenia-Habitate

B. heterotaenia lebt bevorzugt in Wassertiefen zwischen rund 30 und 80 Meter. Gelegentlich wird über Sichtungen im viel seichteren 10 Meter tiefen Wasser berichtet, wobei es sich aber mit grösster Wahrscheinlichkeit um B. rhoadesii oder B. nototaenia handelt, welche dem Heterotaenia auffallend ähneln.

Ernährung

Buccochromis heterotaenia gehört zu den Fischfressern und somit zu den carnivoren Cichliden des Malawisees. Seine bevorzugten Mahlzeiten erbeutet er in den grossen Schulen verschiedenster Cichliden. Die Art scheint kein echter Verfolgungsjäger zu sein, wird aber immer wieder beobachtet, wie sie ihren Opfern über sehr kurze Distanzen hinterher jagt.

INFO: im Aquarium auch gut an gefriergetrocknetes Ersatzfutter zu gewöhnen. Also, da wären: Stints, Muschelfleisch, Garnelen, usw.

Besonderheiten

B. heterotaenia ist mit grösster Wahrscheinlichkeit der grösste Cichlide im Malawisee. Das grösste jemals gefangene Tier mass volle 42 Zentimeter bei einem Gewicht von rund einem Kilogramm. Als Besonderheit ist auch die grosse Tiefe (bis 80 Meter) in absoluter Dunkelheit zu betrachten, aus welcher einheimische Fischer den Heterotaenia angeln.

Wichtig: Die Art ist der am häufigsten vorkommende Buccochromis im See und wird von der IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Ressources) als nicht gefährdet eingestuft.

Verhalten

Der Heterotaenia ist wie alle grossen Räuber eher ein Einzelgänger. Adulte Tiere sind konsequent alleine unterwegs, während sich halbwüchsige Individuen oftmals zu kleinen Jagd-Verbänden zusammenschliessen.

Nimmer ruhend wandert B. heterotaenia durch die verschiedenen Biotope, wobei er aber doch einen sichtbaren Bezug zu der sedimentreichen Felszone zu haben scheint.

Bei der hier beschriebenen Art kann nicht von Territorial-Verhalten gesprochen werden. Nur während der Brutzeit zeigen die Männchen ihre volle Farbenpracht und stecken zeitlich begrenzte Reviere auf grossen sedimentbedeckten Felsplateaus in grosser Tiefe ab. Solche Laich-Reviere sind nicht markiert, werden aber unglaublich aggressiv gegenüber Artgenossen und artfremden Tieren verteidigt. Während die geschlechtsreifen Böcke ihre Brutfarben tragen, jagen und fressen sie nicht.

Maulbrütende Weibchen ziehen sich meist zwischen die Steine der etwas seichteren Felszone zurück, wo sie ihre Jungen später dann auch freisetzen und für einige Zeit umsorgen und bewachen.

Populationen

B. heterotaenia ist der am häufigsten vorkommende Buccochromis im Malawisee und seeweit verbreitet. Von Populationen kann aufgrund des eher einzelgängerischen Daseins, sowie den nicht an spezielle Biotope gebundenen Wanderungen, nicht gesprochen werden.

Haltung im Aquarium

Für die Haltung im Aquarium sollte eine stark strukturierte Rückwand mit vielen Höhlen und Nischen als Rückzugsmöglichkeit für unterlegene Tiere verwendet respektive gebaut werden. Der vordere Bereich des Beckens sollte durch viele grosse aber flache Steine (Plateaus) charakterisiert werden, welche als Reviere angeschaut werden und nach oben aber nicht zuviel freien Schwimmraum kosten.

An Bepflanzung ist in einem Heterotaenia-Becken nicht zu denken. In der grossen Tiefe, welche von dieser Art bevorzugt wird, gedeihen keinerlei Pflanzen mehr.

Buccochromis heterotaenia kann in Becken ab mindestens 1???500 Litern gehalten werden, sofern eine Mindestkantenlänge von 300 cm sichergestellt wird. Es ist empfehlenswert, diese Art nur in Harems (1m/2-3w) zu pflegen. Gruppenhaltung ist bei dieser Art kein Thema, da diese noch weitaus grössere Aquarien bedingen würde.

Vergesellschaftung

B. heterotaenia ist ein äusserst robuster und sehr durchsetzungsfähiger und vor allem auch aggressiver Jäger, welcher nur mit anderen Räubern, oder aber mit sehr robusten und ebenfalls durchsetzungsfähigen Cichliden vergesellschaftet werden sollte. Wichtig ist, dass niemals Arten vergesellschaftet werden, welche nicht mindestens 50% der Körpergrösse des Heterotaenia aufweisen, da diese sonst unweigerlich als Mahlzeit enden.

Empfehlenswert wäre entweder ein reines Räuberbecken, oder aber die Vergesellschaftung mit robusten Utakas.

Räuber:

>> Buccochromis

>> Champsochromis

>> Dimidiochromis

>> Exochochromis

>> Nimbochromis

>> Tyrannochromis

Utakas:

>> Protomelas-Arten

>> Copadichromis-Arten

Etwas biotopfremd aber doch auch denkbar wäre die Vergesellschaftung mit Fossochromis rostratus, wobei dann aber mehr Sandflächen im Vordergrund zur Verfügung stehen müssten (Gräberfisch).

Beckenbeleuchtung

In den natürlichen Habitaten von B. heterotaenia wird lediglich die Spektralfarbe BLAU noch stark reflektiert und dies auch nur bis in eine Tiefe von knapp 50 Meter. GR??N befindet sich bei knapp unter 25 Meter, GELB bei ca. 15 Meter, ORANGE bei 10 Meter, sowie ROT bei knapp 5 Meter Wassertiefe in der Absorptionsphase.

Optimal wäre also ein Lichtspektrum mit dominanten BLAU- und möglichst wenigen anderen Farbanteilen.

Für eine naturnahe Beleuchtung eines Heterotaenia-Beckens würden sich folgende Leuchtmittel (siehe auch BLOG "Lichtverhältnisse im Wasser / Malawisee") empfehlen:

>> Aqua Medic Aqualine Reef Blue

>> HAGEN Marine Blue

>> MARINE Blue Moon

Blogartikel 'Blog 3902: Artentafel - Buccochromis heterotaenia' aus der Kategorie: "Ichthyologie" zuletzt bearbeitet am 16.01.2011 um 22:54 Uhr von Der Schweizer

Der Schweizer

Userbild von Der SchweizerDer Schweizer ist Moderator*in von EB und stellt 3 Beispiele vor. In den Bereichen Malawisee, Südamerika, Mittelamerika, Krankheiten, Fragen zu einrichtungsbeispiele.de steht er/sie den Usern bei Fragen kompetent als Anspechpartner zur Seite.

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