Wetterphasen im Jahreslauf – Von Hochwinter bis Altweibersommer
Die Natur folgt einem immerwährenden Rhythmus, der sich in bestimmten wiederkehrenden Wetterphasen widerspiegelt. Diese Phasen, bekannt unter Begriffen wie Eisheilige, Hundstage oder Altweibersommer, sind fest im landwirtschaftlichen und traditionellen Kalender verankert. Sie helfen seit Jahrhunderten, das Wetter besser einzuschätzen und das Leben – besonders in der Landwirtschaft – darauf abzustimmen.
Wetterphasen im Überblick
Hochwinter (Januar bis Mitte Februar)
Der Hochwinter markiert die kälteste Zeit des Jahres. Schnee und Frost dominieren, während Pflanzen und Tiere sich in einer Ruhephase befinden.
Eisheilige (11. bis 15. Mai)
Diese Phase beschreibt eine Spätfrostperiode im Mai. Trotz des fortgeschrittenen Frühlings können empfindliche Pflanzen in dieser Zeit noch von Kälteeinbrüchen betroffen sein.
Schafskälte (Mitte Juni)
Ein Kälteeinbruch mitten im Juni, der die Temperaturen nach einem ersten Sommeraufschwung wieder sinken lässt. Besonders Schafe, die zu dieser Zeit oft geschoren sind, können darunter leiden.
Hundstage (23. Juli bis 23. August)
Die heißesten Tage des Jahres, oft begleitet von trockenem Wetter und hoher Sonneneinstrahlung. Der Name stammt vom Sternbild des Großen Hundes.
Altweibersommer (Ende September bis Anfang Oktober)
Eine warme, stabile Wetterlage im Frühherbst. Spinnweben, die in dieser Zeit durch die Luft schweben, verleihen dieser Phase ihren charakteristischen Namen.
Hochwinter – Die Ruhephase der Natur
Der Hochwinter ist die wohl eindrücklichste Wetterphase, geprägt von frostigen Nächten, kurzen Tagen und oft anhaltender Schneedecke. Von Januar bis in den Februar hinein herrschen kalte Temperaturen, die das Wachstum der Natur zum Stillstand bringen.
Kälte und Frost: Temperaturen fallen häufig weit unter den Gefrierpunkt, was zu gefrorenen Böden und Gewässern führt.
Ruhe in der Natur: Pflanzen befinden sich im Ruhezustand, während viele Tiere Winterschlaf halten oder ihre Aktivitäten stark reduzieren.
Klare Nächte und Raureif: Hochdruckwetterlagen sorgen für klare, sternenklare Nächte und glitzernden Raureif am Morgen.
Bedeutung des Hochwinters in der Landwirtschaft und im Garten
Während der Hochwinter für die meisten Pflanzen eine Ruhezeit darstellt, profitieren manche Pflanzen, wie Obstbäume, von der Kälte. Der Frost tötet Schädlinge ab und fördert in einigen Fällen sogar das Wachstum im kommenden Frühling. Gleichzeitig bietet der Hochwinter Zeit für Planung und Vorbereitung: Saatgut wird bestellt, und Bäume und Sträucher können in frostfreien Phasen beschnitten werden.
Tradition und Bauernregeln
Bauernregeln begleiten den Hochwinter und geben Hinweise auf den kommenden Frühling:
"Ist der Januar hell und weiß, wird der Sommer sicher heiß."
Diese Regeln, über Generationen hinweg entstanden, spiegeln das Wissen und die Erfahrung der Landbevölkerung wider und geben bis heute Orientierung.
Der Hochwinter im Garten
Wer einen Garten pflegt, kann diese Zeit für ruhige Arbeiten nutzen. Frostschutz für empfindliche Pflanzen, Kontrolle von Winterschutzmaßnahmen oder auch das Aufstellen von Futterstellen für Vögel sind sinnvolle Tätigkeiten.
Mit dem Hochwinter wird die Grundlage für das kommende Gartenjahr gelegt – in der Stille und Kälte reift bereits der nächste Frühling heran.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de