Weihnachtsdekoration im Garten: Stimmungsvoll oder Lichtverschmutzung
Zur Weihnachtszeit bringen festliche Lichterketten und strahlende Dekorationen Wärme und Helligkeit in die dunklen Wintermonate. Doch die stimmungsvolle Beleuchtung im Garten hat auch negative Folgen: Sie trägt zur Lichtverschmutzung bei, einem oft übersehenen Umweltproblem, das nicht nur den Nachthimmel erhellt, sondern auch Tiere und Pflanzen in ihrer natürlichen Lebensweise beeinträchtigen kann.
Es lohnt sich genau hinzuschauen und, ohne zum Spielverderber zu werden, die Weihnachtsdeko so anzupassen, dass sie im Einklang mit der Natur bleibt.
Was ist Lichtverschmutzung?
Lichtverschmutzung bezeichnet die Aufhellung der natürlichen Dunkelheit durch künstliches Licht. Besonders in urbanen und suburbanen Gebieten sind kaum noch komplett dunkle Orte zu finden, was weitreichende ökologische Folgen hat. Gartenbeleuchtungen im Sommer, aber auch in der Weihnachtszeit, spielen hier eine große Rolle.
Auswirkungen auf Tiere im Winter
Obwohl viele Tiere in der kalten Jahreszeit weniger aktiv sind, kann künstliches Licht auch im Winter ihre natürlichen Verhaltensweisen stören:
- Insekten: Einige Arten wie die Wintermotte sind auch in der kalten Jahreszeit aktiv. Sie werden von Lichtern angezogen und sterben durch Erschöpfung, was langfristig die Insektenpopulation beeinträchtigen kann.
- Vögel: Besonders im Winter sind viele Standvögel wie Amseln, Rotkehlchen und Meisen in unseren Gärten und suchen dort nach Nahrung und Schutz . Dauerhaftes Licht in Gärten kann ihre Ruhephasen unterbrechen und Stress auslösen. Besonders empfindlich reagieren Vögel auf blinkende oder wechselnde Lichtquellen.
- Säugetiere: Nachtaktive Tiere, die im Winter auf Nahrungssuche sind, meiden oft beleuchtete Bereiche, was ihre Bewegungsfreiheit einschränkt.
Pflanzen und Lichtverschmutzung
Künstliches Licht kann auch Pflanzen beeinträchtigen, etwa indem es den natürlichen Wechsel von Tag und Nacht stört. Dies kann dazu führen, dass immergrüne Pflanzen ihr Wachstum fortsetzen, obwohl sie sich eigentlich in der Ruhephase befinden sollten. Langfristig kann dies ihre Widerstandskraft schwächen und sie anfälliger für Krankheiten und Schädlingen machen.
Umweltbelastung durch Weihnachtsbeleuchtung
Auch diesen Gedanken sollte man nicht vernachlässigen: Neben den ökologischen Folgen erhöht festliche Beleuchtung den Energieverbrauch. Selbst energiesparende LED-Lichterketten können durch ihre Menge eine spürbare und unnötige Umweltbelastung darstellen.
Nachhaltige Weihnachtsbeleuchtung – So geht’s!
Wer seinen Garten in weihnachtlichem Glanz erstrahlen lassen möchte, kann Lichtverschmutzung und Umweltbelastung durch einfache Maßnahmen reduzieren:
- Zeitschaltuhren nutzen: Lichterketten sollten nur für einige Stunden am Abend leuchten und nachts ausgeschaltet werden. Wenn alle schlafen gehen, dann darf auch die Natur zur Ruhe gehen.
- Warmes, gerichtetes Licht: Warmweiße LEDs sind weniger störend für Tiere. Zudem sollte das Licht nach unten oder gezielt auf Dekorationen gerichtet sein, um die Streuung zu minimieren. Blinkende und bewegte Lichter sollten vermieden werden.
- Maßvoll dekorieren: Weniger ist oft mehr. Eine Kerze in einer hübsch dekorierten Laterne gibt für viele Betrachter eine weit stimmungsvollere Dekoration ab, als ein taghell erleuchterer, blinkender Garten.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de