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25.10.2024 von Tom

Schwielenwelse: Unterschätzte Zierfische aus Südamerika

Schwielenwelse: Unterschätzte Zierfische aus Südamerika

Schwielenwelse (Callichthyidae) sind robuste und interessante Bewohner für das Aquarium, die durch ihre friedliche Natur und ihr einzigartiges Verhalten überzeugen. Diese Welse gehören zu den Panzerwelsen und sind für ihre Fähigkeit bekannt, mit ihrer Haut zusätzliche Luft aufzunehmen, was sie widerstandsfähiger gegenüber schwankenden Wasserwerten macht. Diese Eigenschaft und ihre friedliche Art machen sie besonders bei Einsteigern in die Aquaristik sehr beliebt. Doch auch bei der Haltung von Schwielenwelsen gibt es einige wichtige Punkte zu beachten, um ihnen ein artgerechtes und gesundes Leben zu ermöglichen. In diesem Artikel erfährst du alles Wissenswerte, von der richtigen Aquariengröße über die idealen Wasserwerte bis hin zur Ernährung und dem Sozialverhalten der Schwielenwelse.

Herkunft und Lebensraum von Schwielenwelsen

Die meisten Schwielenwelse stammen aus Südamerika, wo sie in stehenden und langsam fließenden Gewässern wie Seen, Flüssen und Sümpfen vorkommen. Diese Gewässer sind oft trübe, sauerstoffarm und stark bepflanzt. Aufgrund ihrer Fähigkeit zur Darmatmung können sie in diesen sauerstoffarmen Bedingungen überleben. In ihrem natürlichen Lebensraum graben sie sich oft in den weichen Bodengrund ein oder verstecken sich zwischen Pflanzen und Wurzeln. Ein artgerechtes Aquarium sollte diesen Lebensraum möglichst gut nachahmen, um die Welse in ihrem natürlichen Verhalten zu unterstützen.

Schwielenwelse: Unterschätzte Zierfische aus Südamerika

Die richtige Aquariengröße

Schwielenwelse können eine beachtliche Größe erreichen – je nach Art bis zu 20 cm. Für ein Paar Schwielenwelse wird daher ein Aquarium von mindestens 240 Litern empfohlen, da diese Welse viel Schwimmraum und Versteckmöglichkeiten benötigen. Für größere Gruppen oder andere Gesellschaftsfische sollte das Aquarium entsprechend größer dimensioniert werden. Schwielenwelse sind aktive Schwimmer und erkunden gerne das gesamte Becken, weshalb besonders lange Aquarien zu bevorzugen sind.

Wasserwerte und Temperatur

Schwielenwelse sind recht anpassungsfähig, doch für ihr Wohlbefinden sollten die Wasserwerte möglichst stabil gehalten werden:

  • Temperatur: 22–28 °C
  • pH-Wert: 6,0–7,5
  • Karbonathärte (KH): 2–12 °dKH
  • Gesamthärte (GH): 5–20 °dGH

Da Schwielenwelse oft in sauerstoffarmen Gewässern leben, sollte das Aquarium gut gefiltert sein, allerdings ohne starke Strömung. Regelmäßige Wasserwechsel (ca. 30 % wöchentlich) sind ebenso wichtig, um Schadstoffe abzubauen und das Wasser sauber zu halten. Ein ruhiger Wasserlauf und reichlich Versteckmöglichkeiten durch Pflanzen oder Wurzeln bieten den Schwielenwelsen den idealen Rückzugsort.

Schwielenwelse: Unterschätzte Zierfische aus Südamerika

Bodengrund und Einrichtung

Schwielenwelse sind Bodengründler und suchen ständig nach Futter im Boden. Ein weicher, feiner Sand oder abgerundeter Kies ist ideal, da spitze Steine oder scharfkantiger Kies zu Verletzungen an den empfindlichen Barteln führen könnten. Eine Bepflanzung mit robusten Pflanzen wie Javafarn, Anubias oder Cryptocorynen ist sinnvoll, da diese gut mit den Bedingungen zurechtkommen und gleichzeitig Verstecke bieten. Wurzeln und Steine sind ebenfalls ideal, um den natürlichen Lebensraum der Schwielenwelse nachzubilden und ihnen Rückzugsmöglichkeiten zu geben.

Zusätzlich ist zu beachten, dass Schwielenwelse gerne graben. Das heißt, Pflanzen sollten gut verankert sein, oder du entscheidest dich für Schwimmpflanzen, die ohnehin besser nicht im Boden verankert werden.

Sozialverhalten und Vergesellschaftung

Schwielenwelse sind Gruppentiere und fühlen sich in einer Gruppe von mindestens 4 bis 5 Artgenossen am wohlsten. Einzelhaltung kann dazu führen, dass die Tiere scheu und inaktiv werden. In Gruppen zeigen sie dagegen ihr natürliches, aktives Verhalten und sind weniger stressanfällig.

Was die Vergesellschaftung mit anderen Fischen betrifft, sind Schwielenwelse recht friedlich und können gut mit anderen ruhigen Arten wie Salmlern, Zwergbuntbarschen oder anderen Welsarten vergesellschaftet werden. Da sie friedlich sind, sollten sie nicht mit aggressiven oder allzu lebhaften Fischen vergesellschaftet werden, da dies zu Stress führen könnte.

Ernährung und Futter

In der Natur sind Schwielenwelse Allesfresser, die sich von Algen, Pflanzenresten, Würmern und Insektenlarven ernähren. Im Aquarium sollten sie eine ausgewogene Ernährung erhalten, die aus pflanzlicher und tierischer Kost besteht. Geeignetes Futter umfasst:

  • Lebend- und Frostfutter: Mückenlarven, Artemia, Daphnien
  • Futtertabletten: Spezielle Tabletten für Welse, die auf den Boden sinken
  • Gemüse: Gurkenscheiben, Zucchini oder blanchierter Spinat

Es ist wichtig, dass das Futter bis auf den Boden sinkt, da Schwielenwelse ihre Nahrung dort aufnehmen. Sie sind sehr effektiv darin, Futterreste zu finden, doch das bedeutet nicht, dass sie von den Resten anderer Fische leben können. Eine regelmäßige, ausgewogene Fütterung ist entscheidend für ihre Gesundheit.

Besondere Pflegehinweise und Krankheitsprävention

Schwielenwelse sind relativ robust, aber auch sie können krank werden, wenn die Wasserqualität nicht stimmt oder sie verletzt werden. Da Schwielenwelse oft die Oberfläche ansteuern, um Luft zu schlucken, sollte der Wasserstand so gewählt sein, dass sie leicht zur Oberfläche gelangen können. Zudem ist darauf zu achten, dass alle Aquarienöffnungen sicher verschlossen sind, da Schwielenwelse gelegentlich aus dem Wasser springen können, insbesondere wenn sie sich bedroht fühlen oder die Wasserwerte nicht stimmen.

Regelmäßige Wasserwechsel und das Entfernen von Futterresten sind wichtige Maßnahmen zur Krankheitsprävention. Sollten Welse trübe Augen, Verletzungen oder Anzeichen von Haut- oder Kiemenerkrankungen zeigen, ist eine Behandlung in einem separaten Becken oft ratsam. Krankheiten wie die Weißpünktchenkrankheit oder bakterielle Infektionen können durch eine gute Hygiene und konstante Wasserqualität in der Regel vermieden werden.

Fortpflanzung im Aquarium

Die Zucht der Welse im Aquarium ist nicht allzu schwierig, erfordert jedoch spezifische Bedingungen. Für eine erfolgreiche Fortpflanzung sind regelmäßige Wasserwechsel und das Anheben der Wassertemperatur (bis zu 28 °C) oft hilfreich. In der Regel legt das Weibchen die Eier in Nestern ab, die es in Pflanzen oder an der Aquarienwand befestigt. Nach dem Laichen sollte das Paar entfernt werden, um zu verhindern, dass sie die Eier auffressen. Die Jungfische schlüpfen nach etwa 4–5 Tagen und können zunächst mit feinem Aufzuchtfutter gefüttert werden.

Fazit

Die Haltung von Schwielenwelsen im Aquarium ist relativ unkompliziert, sofern bestimmte Grundregeln eingehalten werden. Mit einem ausreichend großen Aquarium, einer angepassten Wasserqualität, einem weichen Bodengrund und der richtigen Fütterung lassen sich Schwielenwelse artgerecht pflegen. Diese friedlichen und interessanten Welse bereichern jedes Aquarium und sind sowohl für Anfänger als auch erfahrene Aquarianer eine ideale Wahl. Achte darauf, sie in Gruppen zu halten und ihnen ausreichend Versteckmöglichkeiten zu bieten, um ein stressfreies Umfeld zu schaffen.

Schwielenwelse sind ein faszinierendes Beispiel dafür, wie vielfältig die Welt der Aquarienfische sein kann und wie viel Freude eine artgerechte Haltung und Pflege bereiten kann.

Tom

Userbild von TomTom ist Administrator*in von EB und stellt 12 Beispiele vor. In den Bereichen Malawisee, Tanganjikasee, Victoriasee, West- / Zentralafrika, Südamerika, Mittelamerika, Amerikagesellschaftsbecken, Asien/Australien, Gesellschaftsbecken, Wasserchemie, Fragen zu einrichtungsbeispiele.de steht er/sie den Usern bei Fragen kompetent als Anspechpartner zur Seite.

Titel: Schwielenwelse: Unterschätzte Zierfische aus Südamerika (Artikel 6532)

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