Planungsüberlegungen: Kann ein Teich zu tief sein?
Dass ein Teich eine gewisse Tiefe aufweisen sollte, um über eine möglichst stabile Wasserqualität zu verfügen, ist eine wichtige Regel im Teichbau. Viele Pflanzen, die für das biologische Gleichgewicht des Teiches verantwortlich sind, wachsen in einer Tiefe von etwa 80 bis 120cm und auch Tiere finden dort Lebensraum und die Möglichkeit zu überwintern.
Aber kann ein Teich auch zu tief sein? Ja, tatsächlich kann die Tiefe eines Teichs auch in diesem Fall zu Problemen mit der Wasserqualität führen.
Warum ist die Tiefe eines Teichs problematisch?
Je nach Lichteinfall, Wassertrübung und Algenwachstum reicht das Sonnenlicht normalerweise bis zu einer Tiefe von etwa 2m. In der darunter liegenden Dunkelheit bildet sich eine Wasserschicht, die durch die kühlere Temperatur deutlich von den anderen Teichschichten abgegrenzt ist. Wer gerne in größeren Seen schwimmt oder taucht, hat diese Schicht vielleicht bereits kennengelernt, sie ist neben der Größe des Gewässers tatsächlich das deutlichste Merkmal, nach dem zwischen Teich und See unterschieden wird.
Durch den Temperaturunterschied ist diese Tiefenschicht deutlich von den anderen Wasserschichten abgegrenzt, es findet nur noch wenig natürliche Durchmischung statt. Da ohne Sonnenlicht auch keine Pflanzen wachsen, ist sie sauerstoffarm und organisches Material, das in diese Tiefe sinkt, wird nur sehr langsam zersetzt. Die so entstehenden Faulgase werden in einem See durch die Größe des Wasserkörpers aufgefangen, können in einem Teich jedoch Probleme verursachen.
Wie tief sollte ein Teich sein?
Die im Teich übliche Tiefwasserzone von bis ca. 120cm ist wesentlich für das Gleichgewicht des Teiches, denn die in dieser Tiefe wachsenden Pflanzen filtern viele überschüssige Nährstoffe aus dem Wasser.
Ist ein zu großer Bereich des Teiches wesentlich tiefer, dann bleibt zu wenig Platz für Pflanzenwachstum. Es ist zwar durchaus möglich auch tiefere Bereiche einzuplanen, wichtig ist dann aber zum Ausgleich auch ausreichend Platz für die bewachsene Regenerationszone zu schaffen.
Besonders bei Schwimmteichen sollte diesem Bereich besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden: Neben dem Anlegen einer ausreichend großen Regenerationszone auch der Einsatz von Teichtechnik notwendig, um für steten Austausch zwischen dem bepflanzen Bereich und dem tiefen Schwimmbereich zu sorgen.
Fazit: Die Balance ist entscheidend
Ein Teich kann tatsächlich zu tief sein, insbesondere wenn die Tiefe zu Problemen wie Sauerstoffmangel und fehlender Durchmischung führt. Anders als Seen, die Dank ihrer Größe stabil bleiben, benötigt ein Teich sorgfältige Planung, um sein ökologisches Gleichgewicht zu wahren. Wer einen Teich oder Schwimmteich anlegt, sollte nicht nur auf die Tiefe, sondern auch auf die Aufteilung der Zonen und die unterstützende Technik achten.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de