Die ökologische Bedeutung der Wasserkäfer
Wasserkäfer sind eher unauffällige Bewohner eines Gewässers und doch spielen sie eine zentrale Rolle im ökologischen Gleichgewicht von Teichen, Seen und langsam fließenden Gewässern. Sie tragen zur Regulierung von Insektenpopulationen bei, helfen bei der Zersetzung organischer Materialien und dienen als Nahrungsquelle für zahlreiche Tiere. Innerhalb dieser vielfältigen Gruppe nehmen die Schwimmkäfer (Dytiscidae) eine besondere Stellung ein, da sie perfekt an das Leben im Wasser angepasst sind.
Die Vielfalt der Wasserkäfer
Wasserkäfer sind keine einheitliche Gruppe, sondern umfassen verschiedene Familien mit unterschiedlichen Lebensweisen. Einige Arten, wie die Uferkäfer (Haliplidae), ernähren sich von Algen und tragen zur Kontrolle des Pflanzenwachstums bei. Andere, etwa Aaskäfer, beteiligen sich an der Zersetzung toter Tiere und sorgen so für Nährstoffkreisläufe im Wasser. Viele Wasserkäfer sind zudem als Larven und ausgewachsene Tiere Beute für Fische, Amphibien und Wasservögel und damit ein wichtiger Bestandteil der Nahrungskette.
Schwimmkäfer – die Räuber unter den Wasserkäfern
Innerhalb der Wasserkäfer nehmen die Schwimmkäfer eine besondere Rolle ein. Sie zeichnen sich durch ihre stromlinienförmigen Körper, kräftigen Hinterbeine mit Schwimmborsten und ihre räuberische Lebensweise aus. Bekannte Vertreter wie der Gelbrandkäfer (Dytiscus marginalis) jagen aktiv im Wasser und erbeuten Insektenlarven, Kaulquappen oder sogar kleine Fische. Durch diese Funktion tragen sie zur Regulierung der Populationen anderer Wasserbewohner bei und verhindern so ein Überhandnehmen bestimmter Arten.
Ökologische Bedeutung der Wasserkäfer
Wasserkäfer sind für das Funktionieren eines gesunden Gewässers unerlässlich: Sie tragen zur Kontrolle von Beutetierbeständen bei, helfen bei der Zersetzung organischer Materialien und unterstützen den Nährstoffkreislauf. Zudem sind sie wertvolle Bioindikatoren, ihre Anwesenheit oder ihr Fehlen gibt Aufschluss über die Wasserqualität und mögliche Umweltbelastungen.
Wenn Wasserkäfer in einem Teich überhandnehmen und beispielsweise den ersehnten Nachwuchs der Teichfische gefährden, gibt es mehrere Möglichkeiten, ihr Vorkommen auf natürliche Weise zu regulieren: Eine der effektivsten Maßnahmen ist die Förderung von natürlichen Fressfeinden wie Fröschen, Libellenlarven oder Vögeln, die Wasserkäferlarven dezimieren können. Auch eine gezielte Besatzwahl kann helfen: Größere Fische wie Barsche oder Goldorfen jagen aktiv nach Käfern und ihren Larven. Chemische Bekämpfungsmethoden sollten vermieden werden, da sie das gesamte ökologische Gleichgewicht des Teiches stören würden.
Wie gelangen Wasserkäfer in einen neuen Teich?
Wer weiß, dass Wasserkäfer für das ökologische Gleichgewicht eines Teiches von großer Bedeutung sind, stellt sich vielleicht die Frage: Wie gelangen die Käfer in einen neu angelegten Teich, was kann ich tun, um sie anzulocken?
Die Antwort liegt in ihrer außergewöhnlichen Mobilität. Viele Wasserkäfer, insbesondere Schwimmkäfer, sind fähige Flieger. Sie orientieren sich bei Nacht an Lichtreflexionen, die von Wasseroberflächen stammen, und können neue Gewässer aus der Luft entdecken. So besiedeln sie selbst isolierte Gartenteiche oft innerhalb weniger Wochen von ganz allein.
Unauffällig, aber unverzichtbar
Wasserkäfer sind somit nicht nur faszinierende Bewohner der Unterwasserwelt, sondern auch unverzichtbare Akteure in aquatischen Ökosystemen. Wer einen naturnahen Teich anlegt, kann mit großer Wahrscheinlichkeit bald die ersten Wasserkäfer beobachten – und damit einen wichtigen Beitrag zur biologischen Vielfalt leisten.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de