Die Häutung meiner Vogelspinne
Vogelspinnen müssen sich häuten, damit sie wachsen können. Der Grund ist der, dass die Haut einer Vogelspinne eine Art ???starres Skelet??? darstellt, das sie schützt. Nach einer Häutung benötigen Vogelspinnen darum auch unbedingt Ruhe, fünf bis zehn Tage kein Futter aber sehr viel Flüssigkeit.
Auf den Bildern und im Video sieht man meine Chromatopelma cyaneopubescens. Es ist ein Weibchen, das sich seiner Haut entledigt. Hierzu hat sich das Tier einen Platz gesucht und diesen mit Spinnfäden ausgestattet. Anschlie??end hat sich die Vogelspinne auf den Rücken ???geworfen???, um so aus der Haut schlüpfen zu können. Hierzu ist die Spinne vermutlich an der Glaswand des Terrariums ein kleinwenig schräg hinaufgeklettert und hat sich dann auf den Rücken gedreht.
Meine Spinne fand ich schon am Vormittag, gegen 10 Uhr am Rücken liegen und sie bewegte ihre Beine ganz angeregt. Als ich am Nachmittag gegen 17 Uhr nachsah, lag sie beinahe unverändert noch am selben Fleck, bewegte sich jedoch nicht mehr. So lag sie auch noch um 20 Uhr da und ich machte mir langsam Sorgen, lie?? das Tier jedoch in Ruhe...
Als ich schlie??lich nach 21 Uhr wieder kam, war sie ???aus der Haut gefahren??? und ich fand diese neben ihr liegen, während das Tier noch am Rücken lag. Alsbald drehte sich die Vogelspinne um und man konnte am Abdomen erkennen, wie das Tier Flüssigkeit in den Körper pumpte. So wachsen Vogelspinnen nämlich. Sie pumpen nach der Häutung Flüssigkeit in den noch weichen Körper. Erst später härtet die Haut einer Vogelspinne dann aus und das kann fünf bis zehn Tage dauern. Da die Spinne in dieser Zeit praktisch wehrlos ist, da auch ihre Chelizeren, wie die ???Zähne??? der Vogelspinne genannt werden noch nicht vollständig entwickelt sind. Man kann das auf den Bildern und im Video an der Färbung der Chelizeren erkennen, diese sind noch wei??.
Nun ist es das Beste, wenn man die Vogelspinne in den nächsten Tagen so wenig als möglich stört und lediglich auf die Feuchtigkeit im Terrarium achtet. Die Häutung einer Vogelspinne ist irre anstrengend und der noch weiche Körper ist nicht wirklich zur Flucht geeignet. Also darf man die Spinne auch nicht erschrecken.
Im Video sieht man das Pumpen des Abdomens. Das ist der Hinterleib der Vogelspinne. So wird auch die Flüssigkeit im Körper verteilt. Die Vogelspinne nimmt die Flüssigkeit von der Umgebung auf. Sie benötigt in dieser Zeit unbedingt viel Flüssigkeit, doch keine ??berschwemmung im Terrarium. Wenn man den Bodengrund feucht hält und eine kleines Wassergefä?? hineinstellt, dann genügt das.
Zur Häutung hat sich meine Chromatopelma cyaneopubescens allerdings die Ecke im Terrarium ausgesucht, die am trockensten war und dort ihren Häutungsplatz vorbereitet. In den nächsten Tagen achte ich auf Ruhe und Feuchtigkeit und werde ihr erst später etwas zu fressen geben. Da gerade der neue Spiderman im Kino angelaufen ist, werde ich mir vielleicht diesen in der zwischenzeit ansehen und mich schon darauf freuen, wenn sich meine Vogelspinne von den Strapazen erholt hat, in ihrem neuen Kleid glänzt und wieder fressen kann.
Die alte Haut belasse ich meist noch einige Zeit im Terrarium. Manche Vogelspinnen fressen Teile davon. Vor allem junge Tiere, also Spiderlinge sollen ihre Haut fressen. Die können sie natürlich erst machen, wenn ihre neue Haut und vor allem die Chelizeren getrocknet sind. Nur manchmal hole ich eine Haut der Vogelspinne aus dem Terrarium und gebe sie in eine leere, saubere Heimchendose, um sie aufzubewahren.
Helga Kury für www.einrichtungsbeispiele.de
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