Breite Streifen mit blauen Augen , der Neolamprologus similis !
Der Neolamprologus similis zählt zu den kleinsten Cichliden des Tanganjikasees, mit einer Endgrö??e von 4 ??? 5 cm im männlichen bzw. 3 cm im weiblichen Geschlecht ist dieser tolle Buntbarsch einer der interessantesten und auch augenscheinlichsten Vertreter seiner Art !
Der Breitstreifen-Schneckenbuntbarsch lebt endemisch im Ostafrikanischen Tanganjikasee welche zudem der zweit tiefste und sechstgrö??te See der Erde ist, es finden sich Populationen südlich und nördlich von Moba und auch vor der Insel Kibiie wo sie in ca. 20 ??? 30 Metern Wassertiefe sowohl in der Geröllzone aber auch im ??bergang zur Sandzone leben.
Dieser kleine quirlige Geselle besitzt ein schöne Zeichnung aus hellen schmalen Streifen welche scharf abgegrenzt sind zu breiten dunklen Streifen, auch bei diesem Buntbarsch sind die Männchen kräftiger gefärbt wie die Weibchen.
Sehr leicht kann der Similis mit dem ihm verwandten Multifasciatus verwechselt werden, es braucht schon etwas Wissen um beide Arten auseinander zu halten.
Ein Unterscheidungsmerkmal ist die Streifenzeichnung die im Gegensatz zum Multifasciatus schon am Kopf beginnt und auch durchgehend bis in die Rückenflosse reicht !
Der Neolamprologus similis gehört im Gegensatz zu seinen meisten Artverwandten zu den fakultativen Schneckenbuntbarschen, will hei??en das dieser Buntbarsch nicht zwingend Schneckenhäuser zur Reproduktion benötigt, er laicht stattdessen in kleinen Höhlen oder Spalten der Geröllzone ab !
Neben den Wasserwerten die wie folgt aussehen sollten :
PH 8, 0 ??? 8, 5
GH 10 ??? 14
KH 10 ??? 15
Temperatur 23° - 27°
braucht es nicht viel um diesen Tieren ein artgerechtes Heim zu bieten, neben feinem Sand sind hier einige Schneckenhäuser und auch Steine unterschiedlichster Form und Farbe zu nennen, auch Pflanzen dürfen gerne eingebracht werden und bleiben unbehelligt, selbst ein ausgraben wie z.b. beim Neolamprologus multifasciatus findet kaum statt.
Das Becken für diese kleinen Buntbarsche sollte mindestens 54 Liter ( Standard ) fassen, in dieser Beckengrö??e haben bei ausreichender Strukturierung durchaus 5 - 6 ausgewachsene Tiere Platz, grö??er geht natürlich immer.
Das Futterangebot sollte proteinreich sein, neben diversen Flocken/Granulaten sollte Frost und auch Lebendfutter wie z.b. Daphnien , Mülas und Artemia auf dem Speiseplan stehen.
Viel Spa?? mit den kleinen munteren Gesellen
Jürgen Vetter
Meine Erfahrungen mit Neolamprologus similis:
Tag 1:
Bisher beachten meine Similis nicht eines ihrer Schneckenhäuser, die Spalten und Höhlen im Geröll werden ständig aufgesucht und auch der Sand interessiert sie nur wenig, sie stehen sehr oft über dem Gestein.
Tag 2:
In der Nacht wurde erstmals ein Schneckenhaus tiefer gelegt aber ohne das ganze Aqua umzugraben, lediglich eine Höhle im Gestein wurde vom Sand befreit wozu ein Schneckenhaus beiseite bugsiert wurde, nach wie vor stehen die kleinen Barsche mehr über dem Gestein oder halten sich darin auf, bisher konnte ich das typische Verhalten wie z.b. beim Neolamprologus multifasciatus nicht beobachten, auch zeigen sich die Tiere heute deutlich öfter und fliehen kaum noch wenn man sich vorsichtig dem Aqua nähert
Tag 3:
Alle Tiere haben sich sehr gut eingelebt und ich konnte beobachten wie zwei Schneckenhäuser besucht wurden wobei eines wohl schon bald als Kinderstube herhalten sollte.
Das Verhalten der Similis ist so ganz anders wie jenes der Multifasciatus, sie graben aber nicht um ein Schneckenhaus in Position zu bringen, nein eher um am und im Gestein gelegene Vertiefungen/Höhlen frei zu legen, ich denke das dies auch eine gewisse Revierabgrenzung darstellt
Tag 4:
Am heutigen vierten Tag die ich diese kleinen Buntbarsche jetzt pflege bleibt festzuhalten das sich die Grabaktivitäten mehr auf das schaffen von Höhlen unter dem Gestein beziehen, die Schneckenhäuser werden nur sporadisch angeschwommen wobei ich mir nicht sicher bin ob ein Pärchen nicht schon abgelaicht hat ;-)
Das angebotene Flocken und Frostfutter wird gut angenommen, alle Tiere sind wohlauf und zeigen sich jetzt regelmä??ig und ohne Scheu !
Tag 5:
Allen Tieren geht es gut und es wird flei??ig Gestein vom Sand befreit um Höhlen darunter frei zulegen, die Schneckenhäuser werden bis auf eines vollkommen ignoriert, ja sogar teilweise ganz vergraben oder beiseite geschafft wenn sie stören um eine Höhle vom Sand zu befreien, bis jetzt treffen jene Beschreibungen welche ich von den Tieren habe voll und ganz zu, sie benötigen nicht zwingend Schneckenhäuser sondern nutzen Höhlen und Spalten im oder unter dem Gestein
Tag 6:
Alle Schneckenhäuser werden mit Nichtachtung gestraft, nur das Gestein allein ist interessant und wird unterhöhlt und auch als solche genutzt, folglich dessen sind teilweise gro??e Sandburgen und Trichter entstanden
Tag 7
Ein Paar hast sich gefunden und es wurde heftigst gebalzt, beide Tiere stehen über einem fast senkrecht stehenden Schneckenhaus was vermuten lässt das evtl. Nachwuchs unterwegs sein könnte, das Weibchen steht fast ununterbrochen über dem Eingang des Schneckengehäuses während das Männchen sich hier und da etwas entfernt um andere Böcke mit Imponiergehabe zu beeindrucken und auch fern zu halten.
Tag 8
Alles läuft rund und die Tiere gedeihen prächtig, und wenn alles gut geht schwimmen in ein paar Tagen kleine Similis im Becken !
Definitiv werden beim Similis Schneckengehäuse nicht zwingend benötigt, sie dienen überwiegend zur Dekoration !
Tag 14
Mein Pärchen hat sich ein anderes Schneckenhaus ausgesucht, hier konnte ich heute beobachten wie eingefallenes Futter umgehend aus dem Schneckenhaus entfernt wurde, ebenso wurde eine zu aufdringliche Posthornschnecke vehement beiseite geschoben als sie sich dem Eingang des Gehäuses näherte, es sieht ganz so aus als ob hier bald kleine Similis wuseln könnten
Tag 56
Nach jetzt insgesamt 8 Wochen die ich diese tollen und vor allem sehr interessanten Tiere jetzt pflege bleibt anzumerken das sich dieser kleine Tanganjikabuntbarsch nicht so leicht vermehren lässt wie z.b. sein Artverwandter der Multifasciatus.
Was mit Sicherheit auch eine Erklärung dafür ist warum der Similis nicht so oft und wenn dann zu durchaus hohen Preisen im Handel zu bekommen ist, auch hier hei??t es jetzt Geduld haben und abwarten ;-)