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02.01.2011 von Der Schweizer

Artentafel - Tyrannochromis nigriventer

Artentafel - Tyrannochromis nigriventer

Lebensraum

Tyrannochromis nigriventer wird vorwiegend in der sedimentfreien Felszone angetroffen, welche er seeweit bevölkert. Einzig während der Brutzeit schliessen sich kleine Gruppen dieser Art zu Brutkolonien in der sedimentreicheren Felszone zusammen.

Wassertiefe der Nigriventer-Habitate

T. nigriventer lebt in Wassertiefen zwischen 15 und 30 Metern.

Ernährung

Tyrannochromis nigriventer gehört zu den Fischfressern und somit zu den carnivoren Cichliden des Malawisees. Seine bevorzugten Mahlzeiten sind ausgewachsene Mbunas.

Er ist ein Lauerjäger, welcher, hinter einem Felsen versteckt, seiner Beute auflauert. Kommt die fokussierte Mahlzeit in Reichweite, gleitet der Nigriventer vorsichtig vor und schnappt plötzlich und blitzschnell mit seinem grossen Maul zu.

Wichtig: im Aquarium auch gut an gefriergetrocknetes Ersatzfutter zu gewöhnen. Also, da wären: Stints, Muschelfleisch, Garnelen, usw.

Besonderheiten

T. nigriventer ist dem Tyrannochromis macrostoma sehr ähnlich. Zu unterscheiden sind die beiden Arten einerseits anhand eines Details des Körperbaus und andererseits durch die bevozugten Lebensräume.

Körperbau: beide Arten haben eine kleine Schwellung zwischen den Augen und der Schnauze. Beim Nigriventer liegt diese Schwellung in etwa mittig, beim Macrostoma näher bei den Augen.

Lebensräume: T. nigriventer lebt hauptsächlich in der sedimentfreien und der T. macrostoma in der sedimentreichen Felszone

Die Art ist nur vor Likoma Island in einer wirklich grossen Anzahl Individuen vorhanden, während sie sonst nirgends im See in grosser Anzahl anzutreffen ist. Von der IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Ressources) wird T. nigriventer als nicht gefährdet eingestuft.

Verhalten

Der Nigriventer ist grundsätzlich wie alle grossen Räuber ein Einzelgänger, welcher nimmer ruhend durch sein Biotop zieht, immer nach Beute ausschauend.

Ausserhalb der Brutzeit verhält er sich nicht territorial.

Während dessen aber schliessen sich oft kleine Gruppen zu Brutkolonien zusammen, wo jedes geschlechtsreife Männchen einen grossen Sandkrater von rund 1 Meter Durchmesser, an einen Felsen gelehnt, baut. Diese Laichgruben werden sehr heftig und aggressiv verteidigt.

Die maulbrütenden Weibchen halten sich interessanterweise immer in der Nähe des Reviers des Männchens auf und setzen ihre Jungen dann dort zwischen den Felsen frei. Immer wieder können in der Nähe von Weibchen, welche ihre Jungen bewachen, auch Böcke in Brutfärbung beobachtet werden ??? fast, als würden sie sich an der Bewachung der Jungen beteiligen.

Populationen

T. nigriventer ist seeweit verbreitet. Von Populationen kann aufgrund des eher einzelgängerischen Daseins nicht gesprochen werden, dennoch existieren in Bezug auf die Farbgebung (Musterung) mehrere verschiedene Variationen.

Haltung im Aquarium

Für die Haltung im Aquarium sollte vor allem auf sehr viel freien Schwimmraum geachtet werden. Eine besondere Herausforderung ist hier, dass T. Nigriventer eigentlich die sedimentfreie Felszone bewohnt, das Brutgeschäft aber in sedimentreicheren Regionen stattfindet.

Es empfiehlt sich hier also eher, ein Nigriventer-Aquarium im Sinne einer felsigen ??bergangszone zu gestalten - im Hintergrund eine felsige gut durchfurchte Rückwand und den vorderen sandigen Bereich mit verschiedenen grossen Felsen durchzogen.

Grundsätzlich kann ein solches Becken aber auch den Substrat-Ansprüchen der restlichen Bewohner angepasst werden, sofern der freie Schwimmraum nicht zu stark eingeschränkt wird.

Tyrannochromis nigriventer kann in Becken ab 1???000 Litern gehalten werden, sofern eine Mindestkantenlänge von 250 cm sichergestellt wird. Aufgrund des eher einzelgängerischen Charakters ist es empfehlenswert, diese Art nur in Harems (1m/2w) zu pflegen. Gruppenhaltung sollte bei dieser Art kein Thema sein.

Vergesellschaftung

T. nigriventer ist ein äusserst robuster und sehr durchsetzungsfähiger aber dennoch ruhiger Jäger, welcher nur mit anderen Räubern, oder aber robusten und ebenfalls durchsetzungsfähigen Cichliden vergesellschaftet werden sollte. Wichtig ist, dass niemals Arten vergesellschaftet werden, welche nicht mindestens 50% der Körpergrösse des Nigriventer aufweisen, da diese sonst unweigerlich als Mahlzeit enden.

Empfehlenswert wäre entweder ein reines Räuberbecken, oder aber die Vergesellschaftung mit robusten Utakas.

Räuber:

>> Tyrannochromis

>> Dimidiochromis

>> Buccochromis

>> Champsochromis

Utakas:

>> Protomelas-Arten

>> Copadichromis-Arten

>> Cyrtocara-Arten

Eine Vergesellschaftung mit Mbunas würde zwar den natürlichen Gegebenheiten am nächsten kommen, ist aber aufgrund des Fressvehaltens unseres Nigriventers nicht realisierbar.

Beckenbeleuchtung

In den natürlichen Habitaten von T. nigriventer werden die Spektralfarben BLAU und GR??N noch stark reflektiert. GELB befindet sich bei knapp über 15 Meter Wassertiefe bereits in der Absorptionsphase. ORANGE (Absorption ab 10 Meter) und ROT (Absorption ab 5 Meter) wird in den Nigriventer-Habitaten nicht mehr reflektiert

.

Optimal wäre also ein Lichtspektrum mit dominanten Grün- und Blau-, abgeschwächten Gelb- und möglichst ohne Orange- und ROT-Anteilen.

Für eine naturnahe Beleuchtung eines Nigriventer-Beckens würden sich folgende Leuchtmittel (siehe auch BLOG "Lichtverhältnisse im Wasser / Malawisee") empfehlen:

>> AQUA MEDIC aqualine reef blue

>> HAGEN Power GLO

>> JBL ULTRA Solar Nature

>> OSRAM 965 Biolux

>> SERA daylight brilliant

Der Schweizer

Userbild von Der SchweizerDer Schweizer ist Moderator*in von EB und stellt 3 Beispiele vor. In den Bereichen Malawisee, Südamerika, Mittelamerika, Krankheiten, Fragen zu einrichtungsbeispiele.de steht er/sie den Usern bei Fragen kompetent als Anspechpartner zur Seite.

Titel: Artentafel - Tyrannochromis nigriventer (Artikel 3833)

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