Artentafel - Champsochromis caeruleus
Lebensraum
Champsochromis caeruleus wird vorwiegend im freien Wasser seichter Regionen angetroffen, sowohl über Felsen als auch über weiten Sandflächen. Nur während der Brutzeit versammeln sich die Angehörigen dieser Art zu grossen Brutkolonien in der ??bergangszone.
Wassertiefe der Caeruleus-Habitate
Ch. caeruleus lebt bevorzugt im Flachwasser in einer Tiefe von rund 3 bis 15 Meter. Die meisten entdeckten Brutarenen dieser Art befinden sich in ca. 12 Meter Tiefe.
Ernährung
Champsochromis caeruleus gehört zu den Fischfressern und somit zu den carnivoren Cichliden des Malawisees. Seine bevorzugten Mahlzeiten sind Malawi-Sardinen "Engraulicypris sardella", welche durchaus bis zu 50% seiner eigenen Körpergrösse messen können.
Verhalten
Champsochromis caeruleus ist grundsätzlich ein Einzelgänger, welcher ruhig und bedächtig durch sein Biotop zieht - immer nach Beute ausschauend. Er verhält sich ausserhalb der Brutzeit nicht territorial.
Während der Brutzeit zeigen die Männchen ihre volle Farbenpracht und versammeln sich in der ??bergangszone zu wahren Brutkolonien. ??ber Sand, in rund 12 Metern Tiefe, werden durch kreisende Bewegungen des gesamten Körpers Burgen konstruiert, welche jeweils von einer Seite her offen sind. Jedes dieser Bauwerke kann einen Durchmesser von bis zu 150 cm erreichen und eine Wall-Höhe von gut und gerne 30 cm aufweisen.
Paarungswillige Weibchen scheinen dieses Schauspiel zu spüren und patrouillieren im näheren Umfeld dieser Brutkolonien. Hat eines dieser Weibchen sich für einen Partner entschieden, folgt es diesem in seine Burg, wo direkt über dem Sediment sofort abgelaicht wird.
Jungtiere bis zu einer Grösse von 10-12 cm leben in Schulen in seichten Uferzonen, bevor sie ihr einzelgängerisches Dasein beginnen.
Populationen
Ch. Caeruleus zählt wie A. christyi nicht zu den häufig vorkommenden Arten im Malawisee, ist aber dennoch seeweit verbreitet. Von Populationen kann aufgrund des eher einzelgängerischen Daseins auch bei dieser Art nicht gesprochen werden.
Haltung im Aquarium
Für die Haltung im Aquarium sollte vor allem auf sehr viel freien Schwimmraum geachtet werden. Lediglich aufgrund des Fortpflanzungsverhaltens empfiehlt es sich, ein Caeruleus-Aquarium im Sinne einer ??bergangszone zu gestalten. Die vereinzelten Steinformationen bieten zudem allfällig unterlegenen Tieren (resp. Arten) etwas Sichtschutz und Rückzugsmöglichkeiten.
Grundsätzlich kann ein solches Becken aber auch den Substrat-Ansprüchen der restlichen Bewohner angepasst werden, sofern der freie Schwimmraum nicht zu stark eingeschränkt wird.
Champsochromis caeruleus kann in Becken ab 1???000 Litern (besser wäre mehr) gehalten werden, sofern eine Mindestkantenlänge von 250 cm sichergestellt wird. Ich empfehle, aufgrund des eher einzelgängerischen Charakters, diese Art nur in Harems (1m/2w) zu pflegen. Gruppenhaltung sollte bei dieser Art kein Thema sein.
Vergesellschaftung
Ch. caeruleus ist ein robuster und sehr durchsetzungsfähiger aber dennoch ruhiger Jäger, welcher nur mit anderen Räubern, oder aber ebenfalls robusten und durchsetzungsfähigen Cichliden vergesellschaftet werden sollte. Wichtig ist, dass niemals Arten vergesellschaftet werden, welche nicht mindestens 50% der Körpergrösse des Caeruleus aufweisen, da diese sonst früher oder später als Beute betrachtet werden.
Empfehlenswert wäre entweder ein reines Räuberbecken, oder aber die Vergesellschaftung mit robusten Utakas.
Räuber:
>> Buccochromis rhoadesii
>> Champsochromis caeruleus
>> Dimidiochromis compressiceps
>> Exochochromis anagenys
>> Nimbochromis venustus
>> Tyrannochromis nigriventer
>> Tyrannochromis macrostoma
mögliche Utakas:
>> Fossochromis rostratus
>> Cyrtocara moorii
>> Protomelas ornatus
>> Protomelas Taeniolatus
>> Placidochromis phenochilus
>> Copadichromis borleyi
Beckenbeleuchtung
In den natürlichen Habitaten von Ch. caeruleus werden die Spektralfarben BLAU, GR??N, GELB und sogar noch ORANGE stark reflektiert. Die Absorption von ORANGE beginnt erst in einer Tiefe von 10 Metern. ROT wird ab ca. 5 Metern total absorbiert und ist dementsprechend in den oberen Bereichen der Champsochromis-Habitate immer noch vorhanden.
Optimal wäre also ein Lichtspektrum mit dominanten GELB- und ORANGE-, sowie etwas abgeschwächten GR??N- und BLAU-Anteilen. Ein reduzierter ROT-Peak wäre bei der Wahl der Leuchtmittel empfehlenswert.
Für eine naturnahe Beleuchtung eines Caeruleus-Beckens würden sich folgende Leuchtmittel (siehe auch BLOG "Lichtverhältnisse im Wasser / Malawisee") empfehlen:
>> SERA Daylight brilliant
>> Dennerle Trocal Color Plus
>> HAGEN Aqua GLO
>> HAGEN Power GLO
>> JBL ULTRA Solar Nature