Schnecken im Aquarium
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Schnecken gehören zum Aquarium dazu
Blasenschnecken, Posthornschnecken oder Turmdeckelschnecken gehören zu den Schnecken, die sich der Aquarianer meist gar nicht absichtlich ins Aquarium holt. Sie werden mit neu gekauften Pflanzen oder Einrichtungsgegenständen, an denen Schneckeneier haften, auch in ein komplett neu eingerichtetes Aquarium "eingeschleppt", während andere "Edelschnecken" wie die inzwischen verbotenen Apfelschnecken oder Raubturmdeckelschnecken (Anentome helena) zu den Wirbellosen gehören, die in der Regel bewußt eingesetzt werden.
Egal, ob Schnecken bewußt eingesetzt oder eingeschleppt wurden, sind sie definitiv keine Plage im klassischen Sinn. Selbst dann nicht, wenn sie scheinbar massenhaft auftreten. Denn sie stören weder Fische, noch andere Wirbellose und sind auch keine Nahrungskonkurrenten.
Nutzen von Schnecken im Aquarium
Wer bereits Turmdeckelschnecken im Aquarium hatte, weiß auch um deren aquaristischen Nutzen. Die kleinen Schnecken graben sich im Bodengrund ein und lockern diesen auf. Ähnlich einem Regenwurm im Garten, verhindern sie so eine Verdichtung des Sands oder Kies und sorgen so dafür, dass Pflanzen weiterhin ihre Wurzeln ausbilden können.
Schnecken sind außerdem Resteverwerter. Selbst solches Futter, das die Fische nicht mehr fressen und liegen bleiben würde, wird von den Schnecken gefressen und so verhindert, dass dieses Futter den Filter belastet oder im Aquarium vergammelt.
Wenn sich Schnecken zu stark vermehren
Die starke Vermehrung von Schnecken liegt nicht grundsätzlich in ihrer Art. Vielmehr reagieren auch Schnecken auf äußere Einflüsse wie ein Überangebot an Nahrung mit einer starken Vermehrung. Eine starke Vermehrung von Schnecken sollte deshalb nicht als Plage, sondern als Indiz dafür gesehen werden, dass die Fütterung der Fische reduziert werden sollten.
Beseitigung von Schnecken durch Fressfeinde
In der Aquaristik werden leider sehr oft Prachtschmerlen oder Kugelfische gehalten, um die sich rasant vermehrenden Schnecken einzudämmen. Dabei werden Prachtschmerlen oft in viel zu kleinen Aquarien gehalten und der Appetit von Kugelfischen komplett unterschätzt. Kugelfische fressen auch ein mit Schnecken scheinbar überbevölkertes Aquarium innerhalb von wenigen Tagen oder Wochen leer und müssen dann mit extern zugesetzten Schnecken gefüttert werden oder leiden schnell an Mangelerscheinungen.
Da die beiden Zierfischarten also nicht wirklich für eine Schneckenbekämpfung geeignet sind, lohnt ein Blick auf einen anderen Fressfeind, der noch nicht wirklich oft im Fokus der Aquarianer steht: Die Raubturmdeckelschnecke oder ihr wissenschaftlicher Name Anentome helena. Sie frisst andere Schnecken und ist aber auch mit Trockenfutter zufrieden, wenn ihre natürliche Futterquelle aufgezehrt ist.
Fazit
Schnecken sind ein wertvoller Bestandteil des Ökosystems Aquarium und sollten auch als solcher respektiert werden. Vermehren sie sich zu stark: Einfach etwas weniger füttern!